Neue Arbeit für Mühlheim

Institut für Neue Arbeit

Wege aus der Krise der Arbeit

... und anderswo

 

 

SPENDENAUFRUF

Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

 

seit dem 30. Okt. 98 hat unser neu gegründetes Institut mit der Veranstaltungsreihe »NEUE ARBEIT FÜR MÜLHEIM UND ANDERSWO« seine Aktivitäten aufgenommen.

Zur Zeit finden die Vorträge und Diskussionen noch in unfertigen Räumen, sprich in einer Baustellenatmosphäre statt. Trotzdem haben die ersten Veranstaltungen ein sehr gutes Echo gefunden, sogar bundesweit. Dies wundert uns nicht, da zunehmend mehr Menschen Zweifel kommen, ob unsere durch Lohnarbeit bestimmte Gesellschaft noch eine lebenswerte Zukunftsperspektive bieten kann.

Wir jedenfalls setzen nicht mehr auf unhinterfragten Wachstumswahn. Mit immer neuen Einkaufspassagen, Multiplexkinos und allem, was zu einer sogenannten Dienstleistungsgesellschaft dazugehört, werden die Probleme nicht gelöst, sondern es werden Gelder in Milliardensummen verpulvert.

Gleiches gilt auch für Projekte wie das Genforschungszentrum in Köln-Kalk, wo der letzte Respekt vor Natur und Mensch über Bord geschüttet wird, natürlich um - eine Handvoll - Arbeitsplätze zu schaffen. Das Arbeitsplatzargument erweist sich so als Selbstbetrug.

Was wir auch nicht wollen, sind Zwangsarbeitsverhältnisse auf Sozialhilfeniveau à la Ulrich Beck oder Club of Rome. Wir halten auch die Einrichtung der Pro Veedel Job-Börsen für eine verständliche, letztlich aber doch hilflose Reaktion der Politik, die Probleme irgendwie in den Griff kriegen zu wollen.

* * *

Wir im INA haben uns zum Ziel gesetzt, Projekte und Entwicklungen zu fördern, die eine Perspektive über die bestehenden staatlichen und marktwirtschaftlichen Scheinlösungen hinaus aufzeigen.

Von besonderer Bedeutung ist dabei, daß unser Institut gemeinsam mit der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim betrieben wird und auch auf deren Gelände liegt. Seit 20 Jahren schon praktiziert diese eine Alternative für sozial Ausgegrenzte. Es wird nicht nur gemeinsam für den Gelderwerb mittels Umzügen und Secondhandhandel gearbeitet, vielmehr bedeutet Arbeit hier auch die eigenen Wohnungen zu schaffen, die Kinder zu betreuen, für die Gruppe zu kochen usw.. Von Beginn an hat die SSM sich die Zeit genommen, in den Stadtteil Mülheim-Nord hineinzuwirken. Es wurden Totalsanierungen verhindert und günstiger Wohnraum erhalten. Mit dem Kulturbunker und dem Böckingtreff wurden soziale und kulturelle Zentren dort geschaffen, wo keine Glitzerfassaden Einkaufsevents versprechen. Neuerdings bauen sich in der ehemaligen Kaserne Klerken in Ossendorf ehemalige Obdachlose eigene Wohnungen und betreiben eine eigene Gartenbaufirma, maßgeblich unterstützt durch die reichhaltige Projektkompetenz der SSM. Diesen Erfahrungsschatz wollen wir heben, auswerten und verbreiten.

Durch die Veranstaltungsreihe und etliche andere Aktivitäten wollen wir vor allem die Wiederbelebung der Industriebrache »Alter Güterbahnhof« mitten in Mülheim voranbringen. Als eine Möglichkeit »Neuer Arbeit« soll dies Wirklichkeit werden und seit vielen Monaten wird darüber in offenen Arbeitskreisen überlegt und diskutiert.

Es geht nicht darum, Menschen mit irgendwelchen Jobs zwangszubeschäftigen. Es geht um eine neue Verknüpfung von sinnvoller Erwerbsarbeit, vernetzter Eigenarbeit und Wohnen, um eine bessere Lebensqualität vor Ort zu erreichen, die bereits ein Stück weit über die jetztige Arbeitsgesellschaft mit ihren strikten Sphärentrennungen hinausweist.

 

Unser Engagement sehen wir als einen Beitrag zur Lösung des grundsätzlichen Problems der tiefgehenden Krise der Arbeitsgesellschaft, die noch so weiter will, aber nicht mehr so weiter kann wie bisher, weil in Zeiten des Computers nun mehr Arbeitsplätze abgebaut werden als neue geschaffen werden können. Sich dieser Problematik konstruktiv zu stellen, ist überhaupt der Leitfaden unseres Institutes.

Unkonventionelle Wege zu gehen, bedeutet stets, eine lange Strecke ohne finanzielle Förderung von staatlichen Institutionen und der gängigen Stiftungen auskommen zu müssen.

Daher bitten wir, unser frischgebackenes Institut mit Deiner bzw. Ihrer kleinen oder großen Spende zu unterstützen. Wir sind darauf dringend angewiesen. Damit wir unsere Aktivitäten für ein gehaltvolles Leben in Mülheim und anderswo entfalten können und damit unser Veranstaltungsraum, das Büro und die Fachbibliothek fertig werden können.

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit der regelmäßigen Unterstützung durch eine Fördermitgliedschaft in unserem Verein. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Unser Konto: Institut für Neue Arbeit, Postbank Köln, Ktonr. 3656 94-502, BLZ 37010050. Anbei auch ein Überweisungsformular.

Wir freuen uns auch über Deinen/Ihren Besuch, wo wir vor Ort über das INA, die SSM und die laufenden Aktivitäten informieren und diskutieren können.

Auf Anfrage verschicken wir gerne unsere Infomappe.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Weinhausen, Geschäftsführer

h.weinhausen@ina-koeln.org

Nachtrag November 2000:
Übrigens es fehlt uns immer noch an Fördermitgliedern. Wenn nur 10 % all derer, die das INA wegen seiner Grundidee und der bisherigen Arbeit loben, uns auch mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen würden, dann wäre uns schon sehr geholfen. Denn je mehr Fördermitglieder, um so dauerhafter und langfristiger können wir planen.

Also: Wer schon immer einmal den Gedanken hegte, Fördermitglied des INA zu werden, der sollte sich jetzt die Gelegenheit beim Schopfe packen. Formulare können bei uns bestellt werden.

 

 

weitere Texte:

 

Aus der Satzung von INA e.V.

 

Berichte

 

Grundlagentexte

 

Veranstaltungen

 

siehe auch:

 

 

Keime für Neues Arbeiten

 

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