Facharbeit-Zugvögel
Inhaltsverzeichnis
0. Vorwort
1. Einleitung
1.1 Gründe für den Vogelzug
1.2 Kräfte, die das Flugverhalten bestimmen
1.3. Zugrouten
2. Navigation
2.1 Magnetkompass
2.2 Sonnenkompass
2.3 Sternenkompass
3. Beispiele für Zugvögel
3.1 Der Flussregenpfeifer
3.2 Die Rauchschwalbe
3.3 Der Fischadler
3.4 Pinguine
4. Zusammenfassung
5.Literaturverzeichnis
6.Anhang
0. Vorwort
Für die Schule sollten wir eine Facharbeit schreiben. Ich habe das Thema "Zugvögel" gewählt und darüber meine Facharbeit geschrieben. Jetzt habe ich mich mal zwei Stunden hingesetzt um aus meiner Facharbeit HTML zu machen... Naja, dann viel Spass beim Lesen und vielleicht hilft sie ja auch jemandem...
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1. Einleitung
1.1 Gründe für den Vogelzug
Um die Gründe für den Vogelzug deutlich zu machen, werde ich hier zuerst die Entstehung des Vogelzuges beschreiben.
Nach der letzten Eiszeit gab es in Europa kaum noch Vögel. Es war zu kalt. Die Vögel hatten sich in das "damals fruchtbare Nordafrika" (Was ist Was: "Tierwanderungen", S.12) und nach Südeuropa zurückgezogen. Dort lebten sie als Nichtzieher.
Dann wurde es wieder wärmer. Die Vögel begannen das Land zu besiedeln und kehrten im Winter zurück nach Nordafrika und Südeuropa. Der Kurzstrecken-Vogelzug entstand. Als die Sahara auszutrocknen begann, brüteten sie im Norden, während sie im Süden nur noch überwinterten. Dann wuchs die Wüste und wurde immer größer. Um in gute Gebiete für die Überwinterung zu gelangen, mussten die Vögel immer längere Strecken überwinden und es entstand der Weitstreckenzug. In Amerika verlief die Entwicklung ähnlich
Zusammengefaßt lautet das Ergebnis, dass der Hauptgrund für den Vogelzug das "Aufsuchen angemessener Klimaverhältnisse und guter Nahrungsplätze" .. (Dr.sc. Franz Robiller: Vögel in aller Welt, S.21) ist.
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1.2 Kräfte, die das Flugverhalten bestimmen
Wann gestartet wird, bestimmt ein innerer Jahreskalender - der sogenannte cicunnuale Zeitsinn. Er regelt "Paarung, Jungenaufzucht, Start zum Winterquartier und zur Heimkehr sowie das rechtzeitige Fettmästen vor der Reise". (Was ist Was: "Tierwanderungen", S.10)
Dieser cicunnuale Zeitsinn wird von der Tageslänge gesteuert. Manchmal kommt es vor, dass Vögel wegen Überschwemmungen oder großen Unwettern weiter südlich ziehen bevor der cicunnuale Zeitsinn ihnen sagt, dass sie losfliegen müssen. Im Süden stellt sich die innere Uhr wieder neu, wegen der unterschiedlichen Tageslänge. Schon bevor die Jungvögel fliegen können meldet sich jetzt die Zugunruhe. Der Zugdrang ist so stark, dass die Vögel anfangen zu Fuß zu laufen. So watscheln sie so lange zu Fuß in ihre Überwinterungsgebiete, bis sie fliegen können. Alle Flugprozesse werden hormonell gesteuert. (vgl. Was ist Was: "Tierwanderungen", S.10)
Auch das Wetter spielt teilweise eine wichtige Rolle. So zum Beispiel bei der Singdrossel, einem Wetterzieher. Sie wartet auf gutes Wetter. Wenn es sein muss wartet sie auch mehrere Wochen auf gutes Wetter, bevor sie loszieht. Dabei spart sie viele Kräfte. Der Mauersegler jedoch macht das anders. Er ist ein Instinktzieher. Er fliegt immer am selben Tag los, unabhängig vom Wetter. (vgl. Was ist Was: "Tierwanderungen", S.14) Der Vorteil der Instinktzieher ist, dass es nicht passieren kann, dass sie zwei Monate warten, bis dass Wetter besser wird und dann vielleicht in Gefahr kommen, nicht mehr rechtzeitig zu den Überwinterungsgebieten zu gelangen. Jedoch kann es auch passieren, dass sie sich durch Unwetter kämpfen und dann so erschöpft sind das sie nicht mehr weiter fliegen können. Ein großer Vorteil der Wetterzieher ist, dass sie auf gutes Wetter mit Rückenwind warten können und dabei nicht so viel Kraft verbrauchen. Aber Probleme bekommen sie, wenn der Winter schon eher beginnt und sie bis in den tiefen Winter hinein noch auf besseres Wetter warten, das nicht mehr kommt.
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1.3 Zugrouten
Die Zugrouten der Zugvögel sind oft unglaublich weit. So fliegt zum Beispiel der Kranich aus der Tundra Nordosteuropas in die Gebirge in der Mitte Afrikas oder der Goldregenpfeifer aus dem Osten Kanadas nach Südamerika. Noch weiter jedoch fliegt der Wanderalbatros. Er fliegt von den Galápagosinseln um die halbe Erde nach Tasmanien. Auch über das Meer werden weite Strecken zurück gelegt. Die Küstenseeschwalbe fliegt jedes Jahr von Grönland in die Antarktis und zurück. (siehe Anhang 1.3.1) Manchmal werden Zugrouten auch vom Wetter beeinflusst. Grasmücken, Wasserläufer und Pfuhlschnepfen zum Beispiel fliegen von New York aus in Richtung Südosten. Die starken Passatwinde wehen die Vögel zurück ans Festland von Südamerika. (vgl. Was ist Was: "Tierwanderungen", S.7) Mithilfe des Radars können die Zugrouten mit Sendern ausgestatteter Vögel beobachtet werden. Die Ergebnisse fasst man dann in Zugkarten zusammen. (siehe Anhang 1.3.2) Werden dabei Gebiete entdeckt, die von sehr vielen Zugvögeln durchflogen werden, kann man Schutzgebiete erstellen.(vgl. Internet)
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2. Navigation
Es gibt drei voneinander unabhängige Methoden zur Richtungsbestimmung, die der Zugvogel nutzt:
  • Auch wenn zwei dieser Methoden nicht genutzt werden können "navigiert das kleine Tier mit der dritten Methode unbeirrt weiter". (Was ist Was: "Tierwanderungen", S.46
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  • 2.1 Der Magnetkompass>
    Es ist noch unbekannt welches Organ den Magnetkompass der Vögel steuert. Der Magnetkompass funktioniert ähnlich wie ein normaler Kompass. Zuerst stellt er fest, wo der magnetische Nordpol liegt. Und "ein innerer Instinkt sagt dem Vogel, in welchem Winkel links oder rechts von [..] [der] Richtung [des magnetischen Nordpols] er seinen Flugkurs halten muss." (Was ist Was: "Tierwanderungen", S.45)
    Außerdem sagt der Magnetkompass dem Vogel, mit welcher Steilheit die erdmagnetischen Feldlinien in die Erdoberfläche gehen. (siehe Anhang 2.1.1) Dieser Neigungswinkel wird auch Inklinationswinkel genannt. Deshalb spricht man oft von dem sogenannten Inklinationskompass. Hat der Inklinationswinkel eine bestimmte Größe erreicht, weiß der Vogel, dass er jetzt in seinem Brut- oder Überwinterungsgebiet angelangt ist.
    Entdeckt wurde dieser Magnetkompass 1956 von Professor Wolfgang Wiltschko im Keller des Zoologischen Instituts der Universität Frankfurt an Rotkehlchen, die gar nicht für Orientierungsversuche gedacht waren. (vgl. Was ist Was: "Tierwanderungen", S.44 ff)
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    2.2 Der Sonnenkompass
    Der Sonnenkompass wurde 1948 von Gustav Kramer entdeckt. Ihm fiel auf, dass die Stare aus einem Freigehege zur Flugzeit immer in eine Richtung fliegen wollen. Deshalb baute er einen Rundkäfig den er ins Freie stellte. Unter den konnte man sich legen und durch ein Loch im Boden des Käfigs beobachten, wie die Vögel flogen. (siehe Anhang 2.2.1) Im Herbst wollte der Star nach Südwesten fliegen. Dann wurde die Sonne abgedeckt und das Sonnenlicht durch Spiegel in den Käfig reflektiert. Dann "flatterte der Star dorthin, wo nach dem scheinbaren Stand der eingespiegelten Sonne Südwesten hätte sein müssen" (Was ist Was: "Tierwanderungen", S.37)
    Der Sonnenkompass richtet sich nach der Sonne. Die Sonne aber wandert über den Himmel während die Vögel geradeaus fliegen. Der Vogel muss also in der Lage sein, die Wanderung der Sonne zu berücksichtigen. Da sich auch viele Insekten anhand der Sonne orientieren, kann man das Prinzip des Sonnenkompasses an ihnen erklären. Der Wasserfloh schwimmt, soweit er nicht abgelenkt wird, direkt auf die Sonne zu. Er schwimmt also immer Halbkreise. Glaskrebse können sich schon entweder auf die Sonne zu, oder im rechten Winkel zur Sonne bewegen. Dann gibt es immer feinere Richtungsorientierungen, bis hin zu Insekten, die ihren Kurs alle zehn Minuten um 2,5° korrigieren. Das Licht fällt dabei immer nur in ein einziges der tausend Augen. Nach zehn Minuten visiert das nächste Auge die Sonne an. Wann das nächste Auge genau zur Sonne schaut, bestimmt eine innere Uhr.
    Bei Vögeln funktioniert es ähnlich. Da sie jedoch nur zwei Augen haben, brauchen sie eine andere Einteilung, die ihnen genau sagt, in welchem Winkel sie zur Sonne stehen. Dazu wächst aus der Netzhaut des Auges das sogenannte Pecten- oder Kammorgan. Es ist geformt wie ein Kamm oder ein Palmwedel. Wahrscheinlich wird der Schatten den es auf die Netzhaut wirft wahrgenommen und hat eine ähnliche Funktion wie die vielen Augen bei den Insekten. (vgl. Was ist Was: "Tierwanderungen", S.37 ff).
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    2.3 Der Sternenkompass
    Zuerst dachte man, dass der Magnetkompass den Vögeln angeboren ist. Wenn sie diesen benutzen und sich gleichzeitig den Sternenhimmel anschauen, dachte man, prägen sie sich die Positionen der Sterne ein und können ab sofort mit ihnen navigieren.
    1984 wurde bewiesen, dass es nicht so ist. Wenn man Vögel während der Reisezeit in ein Planetarium mit dem richtigen Sternenhimmel setzt, der sich auch bewegt, fliegen die Vögel in ihre eigentliche Zugrichtung. Dann wurde bei einem Versuch das Erdmagnetfeld völlig ausgeschaltet. Die Vögel wollten immer noch in die richtige Richtung fliegen. Also kann die alte Behauptung nicht stimmen. Man führte neue Experimente durch. Dabei zeigte man jungen Vögeln, die noch nie den Sternenhimmel gesehen haben Phantasiesternbilder in einem Planetarium. Die Sterne bewegten sich so, wie es die richtigen Sterne auch tun. Wenn es mehr als 16 Sterne sind, fliegen die Vögel wieder in ihre ursprüngliche Zugrichtung. Das Ergebnis ist nun, dass der Vogel anhand der Sternbewegungen die Nord-Süd-Achse, um die sich die Sterne drehen, bestimmt. Instinktiv wählt er dann den richtigen Weg nach Süden, Südosten oder wo er eben hin fliegen muss. (vgl. Was ist Was: "Tierwanderungen", S.40 ff)
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    3. Beispiele für Zugvögel
    3.1 Der Flussregenpfeifer
    Der Flussregenpfeifer gehört zu den Watvögeln. Sein lateinischer Name ist Charadrius dubius. Er lebt auf Schotter- und Kiesinseln und Sandufern von Flüssen oder in Sand- und Kiesgruben. Zwischen Oktober und März überwintert er südlich der Sahara. Er ist kleiner und feingliedriger als der Sandregenpfeifer, der ebenfalls ein Zugvögel ist, jedoch in den tropischen Bereichen Afrikas überwintert. Der Flussregenpfeifer hat eine schwarze Stirn, die durch einen dünnen weißen Strich vom braunen Kopf abgegrenzt ist. Er hat einen gelben Augenring und einen spitzen, schwarzen Schnabel mit dem er kleine Bodentiere auflesen kann. An der Basis des Schnabels ist ein kleiner, rotgelber Fleck. Einmal im Jahr zwischen April und Juli brütet das Weibchen. Nach 3 bis 4 Wochen schlüpfen bis zu 4 Junge, die nach 24 bis 29 Tagen selbstständig werden.
    (vgl. Dreipunktbuch: "Wasservögel", S. 45)
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    3.2 Die Rauchschwalbe
    Der lateinische Name der Rauchschwalbe heißt Hirundo rustica. Sie lebt oft in Dörfern oder Randbezirken von Städten. Sie bevorzugt jedoch Orte mit Gewässernähe. Von Oktober bis April ist sie Südafrika. Die Rauchschwalbe ist etwa so groß wie ein Sperling. Sie hat eine rahmgelbe Unterseite und eine dunkelblaue, metallisch glänzende Oberseite. Zwischen Mai und Juli werden zweimal 4 bis 6 Junge ausgebrütet, die nach etwa 15 Tagen schlüpfen. 3 Wochen später verlassen sie das Nest.
    (vgl. Dreipunktbuch: "Singvögel", S. 8
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    3.3 Der Fischadler
    Der Fischadler ist ein Greifvogel. Sein lateinischer Name lautet Pandion haliaetus. Er lebt an Küsten und Binnengewässer, ist jedoch in vielen Gebieten schon ausgestorben. An fischreichen, stehenden Gewässern fischt er, indem er im Stoßflug auf Fische zu fliegt. Wie der Flussregenpfeifer überwintert auch der Fischadler südlich der Sahara. Er bleibt dort von Oktober bis April. Fischadler sind größer als Bussarde. Der Oberkopf des Fischadlers ist weiß mit einem schwarzen Augenstreifen, der sich bis zum Hals hinzieht. Die Oberseite ist dunkelbraun, die Unterseite ist weiß mit einem braunen Band. Die langen, schmalen Flügel winkelt der Fischadler oft an. Einmal im Jahr zwischen April und Juli werden meist drei Junge von beiden Elternteilen ausgebrütet. Das geschieht in einer Horstburg aus Knüppeln, Zweigen und Ästen auf Baumspitzen. Nach 5 bis 6 Wochen Brutzeit schlüpfen die Jungen, die nach 44 bis 59 Tagen flügge werden.
    (vgl. Dreipunktbuch: "Greifvögel und Eulen", S. 13)
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    3.4 Pinguine
    Pinguine fliegen zwar nicht in ihre Winterquartiere, aber in gewisser Weise gehören auch sie zu den "Zugvögeln". Bei ihrer Wanderung laufen sie zuerst über das Treibeis und schwimmen dann im Wasser zu ihren Winterquartieren, die bis zu 500 km entfernt sein können.
    (vgl. Dr.sc. Franz Robiller: Vögel in aller Welt, S. 23/24)
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    4. Zusammenfassung
    Eine Zusammenfassung ergibt, dass die Eiszeit großen Einfluss auf die Entstehung des Vogelzugs hatte. Denn erst durch die Erwärmung danach und das Austrocknen der Sahara begannen die Vögel zu wandern. Gesteuert wird das Flugverhalten auf hormoneller Basis. Wann geflogen wird, bestimmt der circunuale Zeitsinn. Auch das Wetter ist mitunter sehr wichtig. Wetterzieher warten, bis das Wetter gut ist. Instinktzieher fliegen jedes Jahr zum selben Tag los. Die Zugrouten der Vögel sind mitunter sehr lang, wie zum Beispiel die des Wanderalbatrosses. Auch hier spielt das Wetter oft eine große Rolle bei der Entstehung von Zugrouten.
    Den Vögeln stehen drei Methoden zur Navigation zur Verfügung: über den Magnetkompass, den Sonnenkompass und den Sternenkompass. Der Magnetkompass orientiert sich an dem Magnetfeld der Erde. Der Sonnenkompass benutzt die Sonne zur Orientierung. Um die Orientierung hierbei zu behalten, haben sie das Pecten- oder Kammorgan. Bei dem Sternenkompass orientieren sich die Vögel an den Sternen. Aus den Bewegungen der Sterne bilden sie dabei eine Nord-Süd-Achse, nach der sie sich orientieren. Auch wenn nur noch einer dieser Navigationsmethoden funktionstüchtig ist, kann der Vogel immer noch mit Hilfe der letzten navigieren.
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    5. Literaturverzeichnis
    Dröscher, Vitus B.: Was ist Was. Band 77, Tierwanderungen. Nürnberg, Tessloff-Verlag: 1985

    Robiller Dr. Sc., Franz: Vogel in aller Welt. 1. Auflage. Leipzig: Edition Leipzig. 1987.

    "Die Navigation von Zugvögeln" 23.01.2001

    Handel, Alfred: DreiPunktbuch. Singvögel. 2. Auflage
    Zimmer, Ute E.: DreiPunktbuch. Greifvögel und Eulen. 1. Auflage
    Zimmer, Ute E.: DreiPunktbuch. Wasservögel. 1. Auflage

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    6. Anhang
      

    Die Zugrouten einiger Zugvögel (1.3.1) (Was ist was: "Tierwanderungen")

    Beispiel einer Vogelzugkarte (1.3.2) (Internet)

    Die Unterschiedliche Steilheit der Feldlinien des Erdmagnetfelds (2.1.1) (Was ist was: "Tierwanderungen")

    Kramers Vogelkäfig zur Beobachtung von Vögeln während der Zugzeit (2.2.1) (Was ist was: "Tierwanderungen")

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